So, 04. Mai 2025, 11:00 Uhr • Konzert
Landauer Meisterkonzert IV
Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn
Eintritt: 10,00 € bis 20,00 € | Tickets
Foto/Illustration: Nikolaj Lund
Marc Bouchkov (Violine)
Filippo Gorini (Klavier)
Villa Musica Rheinland-Pfalz
Sonate Nr. 1 G-Dur für Violine und Klavier, op. 78
„Thuner Sonate“, Sonate A-Dur für Klavier und Violine, op. 100
Sonate d-Moll für Klavier und Violine, op. 108
Während Ludwig van Beethoven die Tonart G-Dur in seinen Violinsonaten mal gesanglich, mal burschikos deutete, hat Brahms ihr in seiner 1.Violinsonate ein Denkmal von schönster Innigkeit gesetzt. Die Stimmung der Sonate bewegt sich zwischen Dur und Moll, zwischen blühender Innigkeit und verhaltener Melancholie und scheint sich dadurch in einem Schwebezustand zu befinden.
Als eine „Liebes- und Lieder-Sonate“ bezeichnete der Biograf Max Kalbeck die A-Dur-Violinsonate von Brahms. „Allegro amabile“, lieblich, schrieb der Komponist deutlich über den ersten Satz und auch sonst hat er aus dem Umstand, die Sonate „in Erwartung einer lieben Freundin“ komponiert zu haben, keinen Hehl gemacht. Tatsächlich ist sie ein Gedicht in drei Strophen zu Ehren der Sängerin Hermine Spies.
Für Brahms blieb die Zigeunerfolklore des 19. Jahrhunderts, die Béla Bartók als unauthentisch anprangerte, Inbegriff ungarischer Musik. Im Duktus und Tonfall seiner 3. Violinsonate in d-Moll hat Brahms die Musik jener Kapellen eingefangen und zugleich zum spätromantischen Bekenntniswerk überhöht.