Landauer Meisterkonzert I

Karl-Heinz Steffens (Klarinette)
Michal Friedlander (Klavier)
Claudio Bohórquez (Violoncello)

Sonate Nr. 2 Es-Dur für Klavier und Klarinette (Viola), op. 120,2
Sonate Nr. 1 e-Moll op. 38 für Klavier und Violoncello
Trio a-Moll für Klarinette, Violoncello und Klavier, op. 114

Die Kammermusik von Johannes Brahms verdeutlicht viel stärker als sein sinfonisches Schaffen den langen und erfolgreichen Weg seiner kompositorischen Entwicklung. Die Sonate Nr. 1 in e-Moll spiegelt seine romantische Begeisterung für die Natur und die Schlösser entlang des Rheins wider. Am Ende seines Schaffens fand Brahms in der Kammermusik, insbesondere seiner Liebe zur Klarinette, den Höhepunkt einer stetig steigenden Ausdruckskraft seiner Musik. Die Klarinettensonate Es-Dur ist Brahms’ letztes Kammermusikwerk, das er drei Jahre vor seinem Tod schrieb. Die Sonate ist ein Werk des Abschieds nicht im Gewande des melancholischen Moll, wie es die drei früheren Klarinettenwerke von Brahms beherrscht, sondern heiter und gelöst.

Mit dem Trio a-Moll schafft der Komponist hingegen eine tiefgründige und emotionale Atmosphäre, die durch die feinsinnige Interaktion der Instrumente entsteht. Das Trio ist Prototyp des brahmsschen Spätwerkes; die Musik erscheint wie in ein mildes Licht getaucht, es herrscht eine Abgeklärtheit und Stille, die wie ein sanftes Adieu an die Welt wirken.