Hedi Schulitz: Das Chippendale / La Chambre Chippendale

In dieser Kurzgeschichte erzählt die Autorin Hedi Schulitz die Geschichte eines Familienmöbels, das sie schon als kleines Mädchen immer fasziniert und das sie später von ihrer Mutter geerbt hat: das Wohnzimmer im Chippendale-Stil. Dass die Besitzerin des feinen Stilmöbels eine jüdische Familie aus Karlsruhe war, die vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die USA fliehen musste, hat die Autorin erst sehr viel später herausgefunden.Hedi Schulitz hatte das Glück, eine Überlebende der emigrierten Familie ausfindig zu machen, mit der sie einen Briefwechsel führte, der in Auszügen in ihrem Buch enthalten ist.

Die essayistische Erzählung schildert den langwierigen und zum Teil mühsamen Weg dieser Spurensuche. Und sie blickt auf die Entstehung einer wunderbaren Freundschaft, die Grenzen überwindet.

Hedi Schulitz wurde in Rastatt geboren, Kindheit und Adoleszenz in Karlsruhe und Saarbrücken, seit 1972 in Berlin; mehrere Studienaufenthalte in Dijon, Paris und Nancy. 1982/83 Magister in Romanistik und Slawistik, danach u.a. einige Jahre im Kulturmanagement tätig; 2002 fünfmonatiges Aufenthaltsstipendium im Alfred-Döblin-Haus in Wewelsfleth. Seit Sommer 2006 wieder in Karlsruhe, dort Fachbeirätin für Literatur in der GEDOK. Mitglied des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Die Autorenlesung wird von Andreas Rathgeber am Akkordeon mit traditioneller Klezmer-Musik begleitet.