Ensemble Hans Gál

Kennen Sie Hans Gál und Ingolf Dahl? Beide waren große jüdische Kunstschaffende und Gelehrte mit bedeutendem Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik im 20. Jahrhundert. Aufgrund ihrer Vertreibung und Flucht vor den Nationalsozialisten sind ihre Namen, ihr Leben und Wirken aber nur einem kleinen Kreis von Kennern bekannt.

Beide haben jeweils ein fantastisches Stück für die so ungewöhnliche wie reizvolle Besetzung Violine, Klarinette und Violoncello geschrieben. Das neugegründete Berliner Ensemble Hans Gál besteht aus Inka Prante (Violine), Friederike Borngräber (Klarinette) und Simon Steffgen (Cello) und zeichnet sich durch seine Neugier auf besondere Musik mit besonderer Geschichte aus.

Die Musiker freuen sich darauf, Leben und Botschaft Hans Gáls und Ingolf Dahls in Wort und Musik lebendig werden zu lassen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Inka Prante (Violine) spielt seit ihrem achten Lebensjahr Violine. Sie studierte Instrumentalpädagogik und Grundschullehramt an der UdK Berlin und Diplommusik mit dem Hauptfach Violine an der Hochschule für Musik in Stuttgart. Sie unterrichtete Violine an der Musikschule Stuttgart und der Musikschule City West. Seit 2005 arbeitet sie als Lehrerin an einer Grundschule in Berlin. Sie war Mitglied in verschiedenen Orchestern (Rias Jugendorchester, Junge Sinfonie Berlin, Sinfonietta, Junges Ensemble Berlin) und spielt in verschiedenen Kammermusikformationen.

Friederike Borngräber (Klarinette) begann mit sechs Jahre zunächst mit dem Blockflötenpiel. Später wechselte sie zur Klarinette und wurde solistisch bzw. in kammermusikalischer Besetzung mehrfach Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert. Nach dem Abitur studierte sie Humanmedizin an der Universität in Lübeck und ist nun seit 2016 als Neurologin und Musikmedizinerin an der Charité Berlin tätig. Die Klarinette blieb ein steter Wegbegleiter in verschiedenen Orchestern, wie dem Lübecker Uniorchester, den Popsymphonics Lübeck, dem Deutschen Ärzteorchester und dem Akademischen Orchester Berlin. Seit nun mehr 16 Jahren ist Friederike zudem Teil der Klezmergruppe Novum Pendulum.

Simon Steffgen (Violoncello) begann im Alter von zehn Jahren mit dem Cellospiel. Nach dem Abitur 2009 in Mainz und mehreren Jahren der Mitwirkung im Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz nahm Simon in Freiburg das Studium der Soziologie und Philosophie auf, während das Cello ein intensiv betriebenes Hobby blieb. Nach einem Studienjahr an der Hebräischen Universität Jerusalem zog Simon nach Berlin um, wo er von 2016 bis 2020 Philosophie in Potsdam studierte.