So, 30. November 2025, 11:00 Uhr • Literatur
Dietrich Bonhoeffer: Märtyrer und Reformtheologe
Landauer Matineen
Eintritt frei!
Am 9.4.1945, also vor 80 Jahren, wurde der evangelische Pfarrer und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer von dem nationalsozialistischen Regime nach langer Einzelhaft im Konzentrationslager Flossenbürg durch den Strang hingerichtet.
Der am 4.2.1906 in Breslau geborene Bonhoeffer entstammt einer Familie mit langer Tradition und Verbindungen zu mehreren Adelsgeschlechtern. Bereits mit 21 Jahren schloss er seine theologische Doktorarbeit ab, mit 24 Jahren wurde er habilitiert. Früh bekannte er sich zu der Widerstandsbewegung der "Bekennenden Kirche". Bereits im Februar 1933 kritisierte er in einem Radiovortrag scharf das Programm der NS-Regierung. Direkten Kontakt hatte er mit dem Kreis um den Hitlerattentäter Graf von Stauffenberg.
Weniger bekannt ist Bonhoeffers theologisches Reformprogramm. Wie kann in der Gegenwart das Wort "Gott" so verwendet werden, dass damit nicht eine erfahrungslose Hinterwelt gemeint ist, sondern eine lebenstaugliche Wirklichkeit? Was bedeutet dies für eine an der Gemeinschaft mündiger Christen orientierte synodale Kirche? Zwar konnte Bonhoeffer seinen theologischen Neuansatz nicht mehr systeamtisch ausarbeiten. Besonders seine Texte aus der Gefangenschaft geben aber auch heute viele Anregungen für ein kreatives Leben, die sich der jüdisch-christlichen Tradition verpflichtet weiß.