Mi, 22. Januar 2025, 18:15 Uhr • Vortrag
Das christliche Gottesbild – Anlass zu Antisemitismus oder Chance und Konzept zu dessen Abwehr?
Prof. Dr. Wolfgang Pauly
Eintritt frei!

Foto/Illustration: Stiftung Katharinenkapelle Landau
Das Christentum beanspruchte mithilfe einer platonisch-aristotelisch geprägten Philosophie einen Absolutheitsanspruch für seine Botschaft. Andere Religionen konnten dabei nur als Vorstufen zu diesem als einzig wahr bezeichneten Gottesbild anerkannt werden. Die damit einhergehende Abwertung auch des Judentums war über Jahrhunderte Grundlage für Antijudaismus und Antisemitismus. Eine anthropologische Wende der Theologie sieht dagegen in allen Religionen Antworten auf Grundfragen der Menschen. Der Wahrheitsanspruch der Religionen wird dadurch nicht relativiert, sondern in Relation zu dem konkreten kommunikativ vernetzten Menschen gesehen. Dadurch kann aufgeklärtes Christentum von abstrakten Absolutheitsansprüchen befreien und zu einer toleranten und humanen Gesellschaft beitragen.
Über die Vortragsreihe
Antisemitismus – ein Phänomen, das tief in die Geschichte eingebrannt ist und bis in die Gegenwart reicht. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem weitverbreiteten Phänomen? Wo liegen die historischen Wurzeln, und wie hat sich der Antisemitismus in den verschiedenen Weltreligionen entwickelt? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die öffentliche Vorlesungsreihe „Antisemitismus. Gestern, heute – und morgen immer noch?“ an der RPTU in Landau im Wintersemester. Die zehn Vorlesungen beleuchten unterschiedliche religiöse, historische und gesellschaftliche Perspektiven auf das Thema. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen und kulturellen Hintergründen werden aufzeigen, wie sich antijüdische Vorurteile im Laufe der Jahrhunderte in den Weltreligionen formiert haben – und welche Auswirkungen dies bis heute hat.
Veranstaltet wird die Vorlesungsreihe gemeinsam von den beiden theologischen Instituten mit den Schwerpunkten Menschenrechtsbildung und Rhetorik der RPTU in Landau, der Friedensakademie Rheinland-Pfalz, dem Bistum Speyer, der Protestantischen Landeskirche und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz e.V.