Die Publikation richtet sich an interessierte Laien und stellt in elf chronologisch fortschreitenden Kapiteln wesentliche Aspekte der Geschichte der Landauer Jüdinnen und Juden dar. Ab sofort ist sie für 29,80 Euro im Archiv und Museum der Stadt Landau, dem Frank-Loebschen-Haus und im lokalen Buchhandel erhältlich.
„Wie in den jetzt 13 Bänden der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Landau nachzulesen ist, ist die heutige Südpfalzmetropole eine Stadt mit bewegter Geschichte“, so Oberbürgermeister Thomas Hirsch. „Im neuesten Band erfahren wir, wie die Landauer Jüdinnen und Juden die Entwicklungen und Wendungen der Stadtgeschichte seit dem 13. Jahrhundert erlebt haben und wie sie sich auf ihre Lebensrealitäten auswirkten.“ Dabei ende das Werk nicht mit Ausgrenzung, Verfolgung, Enteignung, Vertreibung und Vernichtung im Dritten Reich, sondern gehe auch auf die Rückkehr einzelner Jüdinnen und Juden nach 1945, den Neubeginn jüdischen Lebens in der Rheinpfalz, die Versuche der „Wiedergutmachung“ und die Erinnerungskultur in Landau ein. „Es ist unsere Verpflichtung, immer wieder auf die Verbrechen des Nationalsozialismus, auf den Versuch, ein ganzes Volk auszulöschen, hinzuweisen. Mit ihrer Recherche hat Dr. Marie-Luise Kreuter einen wichtigen Beitrag für die Erinnerungskultur in Landau geleistet. Mit 935 Seiten und einem Gewicht von mehr als zwei Kilogramm ist ihr Buch in jeder Hinsicht ein gewichtiges Werk“, so Hirsch.
„Der neueste Band unserer Schriftenreihe zur Landauer Stadtgeschichte gibt spannende Einblicke in das Gemeindeleben der Landauer Jüdinnen und Juden“, erklärt Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer. Dabei gehe es immer auch um das Spannungsfeld zwischen Hoffnungen auf Veränderung oder Bewahren der jüdischen Tradition und der Erwartung der Mehrheitsgesellschaft von Anpassung und Unterwerfung der Minderheit. „Die Autorin Dr. Marie-Luise Kreuter, promovierte Historikerin, lebt seit 2007 in Landau und ist Mitglied der Initiative Stolpersteine. Sie ist auch Autorin zahlreicher Beiträge zur Berliner Stadtgeschichte, zu Nationalsozialismus, Antisemitismus, Rettung von Jüdinnen und Juden und jüdischem Exil. Mit ihrer aktuellen Publikation hat sie in mühevoller und jahrelanger Arbeit ein echtes Standardwerk zur jüdischen Geschichte in Landau geschaffen.“
Das Buch „Juden in Landau – Landauer Juden. Zur Geschichte einer Minderheit und ihrer christlichen Nachbarn.“ ist der 13. Band der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Landau. Herausgegeben von der Stadt Landau und finanziert mit Unterstützung der Sparkassenstiftung Südliche Weinstraße, wurde er mit einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckt und ist ab sofort erhältlich. Sobald es die Corona-Situation erlaubt, soll das Werk mit einer Lesung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Landau