Leere Schaufenster, verstaubtes Interieur, halbfertige Baustellen – so manches Ladengeschäft im Zentrum Landaus wirkt trostlos bis verlassen. Solche Leerstände beeinträchtigen nicht nur das Erscheinungsbild der betroffenen Immobilie und der direkten Nachbarschaft, sondern wirken sich in Summe auch negativ auf das Image und die Aufenthaltsqualität der gesamten Innenstadt aus.
Dem möchte nun eine Initiative mit der Aktion „Kultur- und Vereinsfenster“ entgegenwirken und leer stehende Ladenlokale aufwerten. „Wir wollen dem Leerstand kreativ begegnen und zeigen, wie ungenutzte Schaufenster übergangsweise lebendig gestaltet werden und Interesse für einen Standort wecken können, statt nur ein leeres oder abgeklebtes Fenster zu zeigen“, erläutert Sven Kaemper, einer der Initiatoren des Projekts. Geplant sind temporäre Ausstellungen lokaler Künstlerinnen und Künstler sowie Informations- und Werbemöglichkeiten für Landauer Vereine und gemeinnützige Initiativen. Jenni Follmann von der Landauer Leerstandsinitiative ergänzt: „Auch wenn die Umwandlung von Leerstand in Wohnraum für uns Priorität hat: Die kulturelle Nutzung von Schaufenstern kann ein einfacher Einstieg in die vielfachen Möglichkeiten der Zwischennutzung sein.“
Das Projekt ist somit in erster Linie ein Angebot an die Eigentümerinnen und Eigentümer leer stehender Gewerbeimmobilien und steht und fällt mit deren Bereitschaft, ihr ungenutztes Schaufenster für eine begrenzte Zeit mietfrei zur Verfügung zu stellen. Gesucht werden Ladengeschäfte, die sich bereits im Leerstand befinden oder bei denen sich in 2025 ein Leerstand abzeichnet. Für die Dauer der Aktion wird eine Nutzungsvereinbarung geschlossen, in der auch die Räumung des Schaufensters bei einer kurzfristigen Neuvermietung geregelt ist.
Parallel dazu können sich lokal ansässige Kunst- und Kreativschaffende, Vereine und gemeinnützige Initiativen für ein leeres Schaufenster bewerben. Die Initiatoren übernehmen die Vermittlung, kümmern sich um die Instandsetzung und Reinigung der Fenster und regeln den Auf- und Abbau.
Organisiert, beworben und betreut wird das Projekt vom Kulturnetz Landau, der Landauer Leerstandsinitiative sowie der städtischen Ehrenamtsbeauftragten, Angelika Kemmler. Die Stadt Landau ist über eine Förderung im Rahmen des Verfügungsfonds „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ebenfalls mit im Boot.
Wer sein Schaufenster zur Verfügung stellen oder sich für ein Kultur- und Vereinsfenster bewerben möchte, kann dies ab sofort online unter leerstand-landau.de/kulturfenster tun – auf dieser Seite findet man auch weitere Informationen über das Projekt. Bei Fragen steht Sven Kaemper als Ansprechpartner unter kulturfenster@leerstand-landau.de zur Verfügung.