3. Februar 2022 14:00 Uhr • Ausstellung
weniger – Die Kunst der Reduktion
Johannes Gervé, Malerei · Joachim Jurgelucks, Skulptur
Eintritt frei!

Foto/Illustration: Joachim Jurgelucks
Für Joachim Jurgelucks aus Melle bei Osnabrück und Johannes Gerve aus Karlsruhe ist die bewusste Reduktion schon lange Inhalt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung und die Klammer ihrer gemeinsamen Ausstellung in Landau. Gegen Opulenz und Überfülle setzen sie ganz bewusst „weniger“. Diese Konzentration auf das Wesentliche, den Mut etwas wegzulassen, ist Teil ihres künstlerischen Werdegangs. In ihrem Schaffen verbindet sie der reduzierte Ausdruck, der Stille, Klarheit und Konzentration vermittelt. Ihre Arbeiten haben sowohl im Entstehungsprozess wie auch im Resultat etwas Meditatives.
Johannes Gervé, Jahrgang 1965, begann mit 19 Jahren das Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe, das er 1991 als Meisterschüler bei Klaus Arnold abschloss. Der Maler arbeitet vor allem mit den Eigenschaften der Farben und ihrer Wirkung auf den Betrachter. Oft legt er die Farben monochrom an und rückt seine Arbeiten damit in die Nähe der Farbfeldmalerei. Dabei betont er die Leere und Stille, malt Landschaft oder Wasser und Himmel übergangslos. Das Gegenständliche verschwindet im Schemenhaften, somit schafft Gervé Räume für die Imagination der Betrachtenden.
Der 1979 geborene Autodidakt Joachim Jurgelucks begann 2005 Skulpturen in Holz zu fertigen. Seit 2008 ist er freischaffender Künstler. Was für Gervé die Farbe bedeutet, ist für Jurgelucks die Form. In Holz oder Bronze gestaltet Jurgelucks plastisch-reduzierte Körper, deren glatte Oberflächen die Klarheit der Form unterstreichen. Seine Skulpturen sind abstrakt, können aber ebenso gegenständliche Assoziationen erzeugen. Ihr Inhalt ist, wie Jurgelucks es ausdrückt, die „Wahrnehmung von Gedanken, Gefühlen und Atmosphären, die hier in Form und Ausdruck in feiner lebendiger und eher stiller Art und Weise mit dem Betrachter kommunizieren.“
Beide Künstler verstehen es, Vereinfachung zu schaffen ohne banal zu werden und zu abstrahieren ohne beliebig zu werden. Sie zeigen die Kunst der Reduktion, „weniger“ ist hier viel mehr.