7. Dezember 2024 bis 12. Januar 2025 • Ausstellung
Bildklang – Klangbild
Malerei, Plastik und Poesie von Klaus Schneider, Nikola Dimitrov, Eberhard Ross
Foto/Illustration: Nikola Dimitrov
Nikola Dimitrov, der Maler und Pianist lotet in seinen Werken das Wechselspiel von Malerei und Musik aus und beide Kunstformen stellen einander wechselseitig Inspiration dar. So entstehen in seinen Malereien durch wiederkehrende Strichreihungen, horizontale, vertikale und diagonale Überlagerungen einem Musikstück ähnliche Strukturen und Muster, die in eine sichtbar werdende Melodie überschwingen. Die Musik wird auf bildnerische Weise sichtbar und die Werke machen neugierig darauf, welches Stück wohl zur Inspiration gedient hat.
Eberhard Ross arbeitet seit 2020 an den Werkreihen „on the nature of daylight“ und „resonance islands“ und auch bei ihm spielt Musik wie beispielsweise die Wahrnehmung von Stille oder die Veränderung in der Rezeption beim Lauschen einer ausgeklügelten Partitur eine tragende Rolle. Nach Verständnis des Künstlers gelingt es Betrachtern seiner Werke, im optimalsten Fall achtsame Erfahrungsprozesse selbst zu erleben, Farbe mit Klang und umgekehrt in einen Dialog zu versetzen und die zarte poetische Malerei zum Klingen zu bringen.
Klaus Schneider experimentiert als konzeptioneller Maler und visueller Poet mit dem Klang von Worten und der Grenze von Sprache, hin zur Abstraktion der Wahrnehmung und der visuellen Erlebbarkeit seiner Malerei mittels Braille-Schrift. Die japanische traditionelle Gedichtform des Haikus, dessen Struktur aus drei Zeilen mit einem Silbenmuster von 5-7-5 besteht und die thematisch häufig Naturerscheinungen oder flüchtige Momente beschreiben und durch ihre Einfachheit eine tiefgründige Stimmung transportieren, finden ebenfalls Einzug bei Schneider. Seine Bilder und Objekte werden, auf Grundlage des 17-teiligen Silbenschema eines Haikus visuell in Farbe erweckt. Mit der Vertonung der Gedichte entstand die Idee eines Gesamtkunstwerkes in Form des Projektes wortbildklang.
Die künstlerische Wahlverwandtschaft der drei Protagonisten verspricht ein reizvolles und klingendes Ausstellungsprojekt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und darauf, gemeinsam die magische Verbindung von Bild und Klang in der Ausstellung zu erleben.
Nikola Dimitrov (geb. 1961 in Mettlach/Saar) absolvierte das Studium an der Musikhochschule des Saarlandes und es folgte 1988 die Konzertreife als Pianist. Seit 2000 beschäftigt er sich mit der künstlerischen Entwicklung im Spannungsfeld zwischen der Musik und der Malerei und ist als freischaffender Künstler tätig. Er lebt und arbeitet in Heusweiler bei Saarbrücken und in Köln.
Eberhard Ross (geb. 1959 in Krefeld) absolvierte das Studium an der Folkwang Universität der Künste in Essen und schloss 1987 mit dem Staatsexamen. 2007 wurde ihm der Hermann Lickfeld Preis verliehen und es folgten zahlreichen Stipendien und Arbeitsaufenthalte in Südkorea und Paris. Heute lebt und arbeitet er in Mülheim an der Ruhr und in Frankfurt am Main.
Klaus Schneider (geb. 1951 in Büdingen) studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Kunstpädagogik an der Goethe Universität Frankfurt und es folgte ein Studium an der Internationalen Sommer-Akademie für Bildende Künste in Salzburg. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen sowie eine Lehrstelle als Dozent an der Universität, wobei er sich mit seinem Wirken der konzeptionellen Malerei und der Visuellen Poesie verschrieben hat. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.